Pressemitteilung: Die kontinuierliche Glukosemessung

Bonn – Die Entwicklung von implantierbaren Messgeräten, die bei Diabetikern kontinuierlich den Blutzucker messen, schreitet voran. Mittlerweile gibt es Sensoren, die zumindest für einige Tage zuverlässig den Glukosegehalt im Unterhaut-Fettgewebe messen und speichern.

„Fernziel ist es, dauerhaft arbeitende Messgeräte zu entwickeln und sie mit einer Insulinpumpe zu koppeln, so dass der Diabetiker automatisch mit der jeweils benötigten Insulinmenge versorgt wird“, sagt Professor Dr. med. Wolfgang Kerner, Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und Direktor der Klinik für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten des Klinikums Karlsburg.

Wie Erkenntnisse aus der klinischen Diabetologie in die praktische Diabetologie umzusetzen sind, steht im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Programms des diesjährigen AND-Symposiums/Herbsttagung DDG vom 1. bis 3. September in Bonn.

Die Entwicklung eines Glukosesensor – es bleibt schwierig

Die Entwicklung eines Glukosesensor hat sich nach anfänglicher Euphorie als außerordentlich schwierig herausgestellt: Geräte, die im Reagenzglas über Monate funktionierten, versagten im Blutstrom schon nach Stunden oder wenigen Tagen.

Die jetzt vorhandenen Sensoren messen den Glukosegehalt im Unterhaut-Fettgewebe, da die dortige Konzentration mit der im Blut gut übereinstimmt. Allerdings können diese Geräte derzeit die Qualität der Blutzuckereinstellung nur rückwirkend überprüfen.

Sobald die Sensoren zuverlässiger arbeiten, sollen sie dem Patienten kontinuierlich den jeweils aktuellen Wert melden, damit dieser seine Insulindosis daran anpassen kann. Auch an der automatischen Kopplung mit einer Insulinpumpe wird weiterhin gearbeitet.

„Wünschenswert wäre es, wenn die Geräte dann auch als Warnsystem bei einer drohenden Unterzuckerung Alarm schlagen“, sagt Professor Kerner, der auf einer Pressekonferenz anlässlich des diesjährigen AND-Symposiums/DDG-Herbsttagung den derzeitigen Entwicklungsstand zusammenfassen wird.

Terminhinweis:

Pressekonferenz, Donnerstag, den 1. September 2005, 11 bis 12 Uhr, Raum P 1.10, IKBB Bonn mit den Themen:

  • Neue Fortbildungstagung mit neuem Fortbildungskonzept: AND-Symposium für praktische Diabetologie / Herbsttagung DDG Bewegung, Medikamente oder Operation? Strategien gegen Adipositas für Patienten mit Diabetes Typ 2
  • Aktuelle Fortschritte in der Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus – Kontinuierliche Blutzuckermessung
  • Aus der Sicht der Politik: Prävention des Diabetes – aber wie?

 

[31.08.2005] Quelle: Pressestelle AND/DDG
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